5. Januar 2011

Vorsatz-Lüge



Neues Jahr, nocheinmal! Gutes Neues!
Gute Vorsätze! Klasse! Mein Plan ist es, die Vorsätze so zu gestalten, dass ich sie auch einhalten kann.
Letztes Jahr habe ich meine Ziele nicht alle erreicht. Aber ich hab das ganze Jahr daran gearbeitet.
Dieses Jahr will ich weiter lernen, trainieren, lachen und zielsicher zum Jahresende gelangen. Das hört sich alles immer so edel an wenn ich sage ich lebe bewusst und froh, und will gesund sein, ich geh im Bioladen einkaufen und mache Freiwilligen arbeit, und in meiner Freizeit schaufel ich noch ganz Albany aus dem Schnee. So geb ich mich nach aussen hin, aber wer mal mit mir zusammen gewohnt hat, der weiss auch dass ich ein komplettes Arschloch bin. Ich versuche auch das zu minimieren, aber manchmal denke ich mir:"Leck mich doch am Arsch! Ich mach jetzt so wie ich will, lass mich in Ruh"
Meine Mama, kennt das, die hat oft von mir gehört:"Jetzt net!" das heisst soviel wie, "Leck mich am Arsch, Ich mach jetzt so wie ich will, lass mich in Ruh!" Das hat mir dann auch eingebrockt, dass sie mich mit meinen eigenen Waffen geschlagen hat und ich bin dann im Schneesturm von Herrenalb nach Bernbach gelaufen bin, hahah, sie hat mich halt nicht abgeholt. Gut gemacht!
Es hat sich manches geändert, niemand muss mehr hinter mir herräumen, ich kann meine eigene Wäsche waschen, es ist zu weit, sie zur Mama oder zur Oma zu bringen, ich kann kochen und putzen und so manche anderen Tricks. Aber ich muss jeden Tag 24 Stunden mit mir verbringen, und da gibt es manchmal Zeiten, da geh ich mir selber auf den Sack, und das lasse ich dann auch meine Mitmenschen spühren. Ich bin mein eigener Chef, Catie ist mein Anwalt. Aber sie muss halt mit meinen Kinkerlitzchen klarkommen, ich weiss ja manchmal selber nicht wie ich reagiere, da lupf ich doch meinen Hut vor ihr, weil wenn ich dann mal wieder einen Vogel hab, da sagt sie:"Der Furz geht auch vorbei"
Was ich damit sagen will ist: "Geh dir selber nicht zu arg auf den Sack, sonder schwätz mit deinen Mitmenschen, tanz am besten und springe, und dann wenns gar nicht anders geht, lauf in den Wald und lass alle in Ruhe, damit du dann wieder aus dem Wald rauslaufen kannst und deine täglichen Aufgaben mit Power, Stärke, Enthusiasmus und manchmal auch kompletten Gleichmut, Unmut und Schlapphut zu bewälltigen, und vergib dir auch wenn du scheisse baust"


Heute war ich im Ghetto Fitness Studio, das ist umsonst, und ich war der einzige Weisse, und die gucken mich alle grimmig an. Da lächel ich manchmal, und manchmal guck ich auch grimmig, aber ins geheim saich ich mir in die Hose, und mach noch meine Übungen!





Der Saicher

3 Kommentare:

  1. Hallo du Saicher du!
    Jetzt hab ich doch wieder schallend lachen müssen. Ja, ich erinnere mich gut, dass ich dich trotz Schneesturm und Gewitter nicht abgeholt habe, weil halt die Spülmaschine trotz vielmaligen Mahnens nicht ausgeräumt war. Ich hab mich auch nicht gut gefühlt dabei, aber ich wollte konsequent sein. Hat wohl gewirkt!
    Catie - dein Anwalt. Das bringt mich auch zum Lachen, hahaha! Und überhaupt, wie du das Leben betrachtest gefällt mir. Sei weiterhin mutig, lustig, missmutig und schlapphutig.
    Ich vermisse dich. Die Mama

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  2. Hallo Calle,
    "geh dir selber nicht zu arg auf den Sack" beschreibt es ganz gut. Finde gut, was du machst und wie du es reflektierst.

    Gruß
    Kirsten

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  3. Danke für deine Rückmeldung!
    Freut mich!

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